Bereits im April 1890 erhielt man die Genehmigung für den Bau der Strecke zwischen Remscheid und Solingen. Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) konnte sich mit ihrem Entwurf einer Stahl-Bogenbrücke durchsetzen, der auf Anton von Rieppel zurückging. In der zweiten Jahreshälfte 1893 begann man auf Solinger Seite in Schaberg bereits einen Bauplatz herzurichten. Zur gleichen Zeit begann man die neue Trasse für die Zugstrecke abzustecken. Doch es sollte noch bis ins nächste Jahr dauern, bis mit den eigentlichen Arbeiten begonnen wurde.
DER BAUPLATZ IN SOLINGEN SCHABERG
Massive Erdarbeiten waren notwendig, um das Schaberger Gelände für einen großen Bauplatz urbar zu machen, der für den Bau der Müngstener Brücke unerlässlich war. Neben massiven Abtragungen und Auffüllung von Mulden waren sogar Sprengungen notwendig. Noch heute kann man die rund 7600m² topografische Begradigung gut erkennen, auf der der Bauplatz für die Müngstener Brücke errichtet wurde. Auf ihm liegt heute der Schaberger Haltepunkt.
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DIE BEHELFSBRÜCKE ZUM BAU DER MÜNGSTENER BRÜCKE
Für die Errichtung der Müngstener Brücke hat es sich in den Planungen als sinnvoll herausgestellt, eine Behelfsbrücke zu errichten, auf der Material transportiert und Arbeiten vorgenommen werden konnten. Diese Behelsbrücke wurde am Fuß der Müngstener Brücke errichtet und trug zwei Schmalspurgleise für den Materialtransport.
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Bau der Windfelner Brücke
Bevor es mit dem Bau der Müngstener Brücke losgehen konnte, war der Bau einer weiteren Brücke unerlässlich, der Windfelner Brücke. Sie liegt heute nur wenige 100m von der Müngstener Brücke entfernt.
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Der Brückenbogen
Unzweifelhaft imposant wirkt die Brücke durch ihren großen Bogen, der sich über das Tal der Wupper spannt. Für den Bau verwendete man hierbei erstmals ein vollkommen neues Verfahren, um den Bogen aufzustellen.
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VORARBEITEN IM MAN WERK
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Unfälle auf der Baustelle
Die Sicherheitsvorschriften sind sicher nicht mit heutigen Maßstäben vergleichbar. Dennoch wurden für damalige Zeiten sehr hohe Sicherheitsanforderungen an die Baustelle und die Arbeiter gestellt. Diesen hohen Anforderungen ist es zu verdanken, dass es trotz des schwindelerregenden Baus nur zu sechs Unfällen kam, und „lediglich“ drei Arbeiter auf der Baustelle ihr Leben verloren, nach Überlieferung alle samt durch Fahrlässigkeit.