Eine Sonderfahrt ist eine Fahrt, die abseits des regulären Fahrplans stattfindet. Die herausragende Bedeutung der Müngstener Brücke ist seit jeher Anlass für eine Vielzahl von Sonderfahrten gewesen. Allen voran ist natürlich das Brückenfest zu nennen, zu dem alljährlich auch die eine oder andere Sonderfahrt stattfindet. Nach den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der Brücke darf man erwarten, dass noch viele weitere hinzukommen werden.
Doch auch abseits der Sonderleistungen, wo es direkt um die Müngstener Brücke geht, fanden immer wieder Fahrten über die sie statt, dessen Züge von außerhalb nur für einen kleinen Schlenker das Bergische Land besucht haben. Diese Seite möchte darüber informieren, wann eine Sonderfahrt geplant ist, auf der die Überquerung der Müngstener Brücke teil des Fahrplans ist.
Aktuelles zu Sonderfahrten über die Müngstener Brücke:
Sonderfahrt mit 2x V60 & Rheingold 27. Oktober 2019 - Eine ausverkaufte Sonderfahrt auf Bergischer Runde als gelungene Generalprobe für die Wiederaufnahme von Sonderfahrten über die Müngstener Brücke.
Vergangene Sonderfahrten über die Brücke
Sie alle aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen sprengen. Mehr noch: Es ist schlicht unmöglich. Allerdings gibt es einige Fahrten „jüngerer Zeit“, die besonders im Gedächtnis geblieben sind:
- Die Heimkehr von 78 468
Die Dampflok 78 468 war lange Zeit in Wuppertal-Vohwinkel beheimatet. Sie fuhr bis zum Fahrplanwechsel 1964 regelmäßig den Regionalzug, der über die Strecke Solingen-Remscheid-Wuppertal fuhr. Als eine von wenigen Maschinen verfügte sie über eine Wendezugsteuerung. D.h., dass die Lok den Zug von Wuppertal aus hochdrückte und ohne zu Wenden dann ab Solingen zurück zog. Es schien lange unmöglich, dass diese Lok noch einmal „über Remscheid kommen würde„. Aber sie kam mit ihrem Sonderzug Anfang der 2000er Jahre, nachdem sie Jahrzehnte kalt war. Und sie kommt bis heute immer wieder. - Die jährlichen Nikolausfahrten
Immer am Wochenende unmittelbar vor Nikolaus lud der ehemalige Verein Bergische Bahnen zur Sonderfahrt ein. Zum Einsatz kamen die Dampfloks 41 241 sowie 41 360 des ebenfalls schon nicht mehr existenten Vereins der Dampfloktradition Oberhausen. Kindern wurde bei diesen Fahrten immer eine Nikolaustüte überreicht, da der Weihnachtsmann persönlich zustieg und durch den Zug ging. - Die Sonderfahrt nach dem Dampflokverbot
Hierzu muss man wissen, dass 1977 von der damaligen Deutschen Bundesbahn ein Dampflokverbot ausgesprochen wurde. Damit schien die Zeit von Dampflokomotiven auf der Müngstener Brücke für immer vorbei zu sein. Es war auch den Lokführern ein besonderes Ereignis, als 1987 plötzlich dann doch wieder Dampfloks auf Gleisen der Deutschen Bundesbahn möglich wurden und die erste Fahrt über die Müngstener Brücke ging. Das durchdringende und lange Pfeifen der 41 360 am 12. Mai 1987 hat jeder noch heute in den Knochen, der es erlebt hat. Nur einen Monat später wurde die Müngstener Brücke 90 Jahre alt und 41 360 kam wieder zur Sonderfahrt. - Die Sterndampf-Fahrten nach Remscheid Lennep
Auch hier eine kurze Vorgeschichte: Mit der Ablösung der alten 78er Dampfloks aus Vohwinkel im Jahr 1964 war Dampflokbetrieb auf der Strecke Solingen-Remscheid-Wuppertal eigentlich schon Geschichte. Im Februar 1973 allerdings lud man noch einmal zu Ehren des ehemaligen Bahnknotenpunkts zu einer besonderen Sonderfahrt: Sterndampf! Hierbei wurde sternförmig Remscheid-Lennep angefahren. Auch wenn die Veranstaltung chaotisch war so bleibt doch, dass viele Dampflokomotiven, die unüblich in der Region waren, der Brücke und dem ehemaligen Bahnknotenpunkt noch mal die Ehre erwiesen.
Die Liste ließe sich problemlos erweitern, da auch die erste Fahrt einer Dampflok des Typs Br 92 beeindruckend war. Die doppelte P8, das erste Mal das ostdeutsche Rennpferd 01.5 mit Orientexpress. Br 64, die auf freier Strecke am Berg hängen blieb. 41 360 mit Druckproblemen an der Bremsleitung im tief verschneiten Bergischen Land. Es gibt viel zu erzählen. Und einiges habe ich schon erzählt. Wen es interessiert, hier geht es weiter: https://www.posten17.de/